Herren-EM: Starke Leistung gegen Schweden
vom 26.11.2014
Das Herren-Team des Deutschen Curling-Verbandes hat bei der Europameisterschaft im schweizerischen Champéry einen Überraschungserfolg knapp verpasst. Gegen die bis dato ungeschlagenen Schweden um Skip Niklas Edin unterlag man letztlich zwar knapp mit 7:8, zeigte aber vor allem in der zweiten Spielhälfte eine ganz starke Leistung. Nun müssen Skip Alexander Baumann und sein Team am morgigen Donnerstag um 14 Uhr in einen Tie-Breaker gegen das punktgleiche Schottland. Dabei geht es um die Entscheidung, wer sich als Siebtplatzierter noch direkt für die Weltmeisterschaft 2015 im kanadischen Halifax qualifiziert und wer als Achter der Vorrunde in den World Challenger Games gegen den Sieger der B-EM um den letzten europäischen WM-Startplatz kämpfen muss.Bundestrainer Thomas Lips zeigte sich nach dem Spiel trotz den Niederlage „top zufrieden. In den ersten Ends hat es zwar noch ein bisschen an der Feinabstimmung gefehlt, aber es war schon deutlich besser als noch heute Vormittag gegen Norwegen. IN der zweiten Hälfte haben wir dann richtig gut gespielt und die Schweden zu Fehlern verleitet. Da hat man mal gesehen, dass dieses Topteam auch nicht unschlagbar ist. Es ist auch wichtig, das Alexander Baumann wieder stark gespielt hat. Insgesamt blicke ich sehr zuversichtlich auf das Entscheidungsspiel gegen die Schotten.“
Was der Bundestrainer mit der fehlenden Feinabstimmung meinte, wurde schon im ersten End deutlich. Ein versuchter Takeout von Baumann blieb an einem eigenen Stein hängen und ermöglichte Niklas Edin mit seinem letzten Stein zwei leichte Steine zum Auftakt. Eine ähnliche Situation entwickelte sich im zweiten End. Die Schweden schützten ihren shot liegenden Stein gut, Baumanns Takeout-Versuch blieb wieder an der eigenen Guard hängen. Edin legte einen zweiten Stein ins Haus, den Baumann allerdings mit dem letzten Stein noch entfernen konnte und die Skandinavier so „nur“ einen stehlen konnten. Bis dahin verlief die Partie etwas unglücklich und auch die Genauigkeitswerte waren vor allem beim deutschen Skip noch ausbaufähig. Doch das deutsche Team spielte ein starkes drittes End, bereitete gut vor, profitierte gegen Ende von einem verpassten Double-Takeout der Schweden und verkürzten mit zwei geschriebenen Steinen auf 2:3.
Im vierten End verzichtete Schweden darauf, den minimalen einen Stein zu schreiben, schlugen dann jedoch im nächsten End zu. Baumanns zwei Takeout-Versuche hatten nicht den erhofften Erfolg. Edin hingegen spielte seine Schlusssteine fehlerfrei und punktete gleich dreifach.
Doch die deutschen Curler waren noch lange nicht geschlagen. Während bei den Schweden in der Folge immer mal wieder ein, zwei Steine nicht präzise kamen, legte das Team Baumann jetzt merklich an Qualität zu. Im sechsten End schrieb das Team zwei Steine und stahl im siebenten gleich noch einen, nachdem Edins letzter Draw zu kurz geraten war. Plötzlich war es wieder knapp (5:6 aus deutscher Sicht). Und als Edin im achten End die Chance auf zwei Steine ausließ und nur einen schreiben konnte, legte die DCV-Formation im neunten eine fast fehlerfreie Runde hin und glich mit zwei Steinen zum 7:7 aus. Der Nachteil: Die Schweden nahmen das wertvolle Recht des letzten Steins mit in das entscheidende zehnte End, wo sie die Sache routiniert zu Ende brachten, den nötigen einen Stein schrieben, die Partie mit 8:7 für sich entschieden und die Vorrunde damit ohne Niederlage abschlossen.
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