Ein positives Ende hatte die Europameisterschaft in Stavanger (NOR) auch für die deutschen Damen zu bieten. Wenige Stunden, nachdem die DCV-Herren ihr Ticket für die WM in Peking gelöst hatten, gelang dem Team von Skip Andrea Schöpp im entscheidenden dritten Challenger um die WM-Teilnahme gegen Finnland der zweite Sieg. Die DCV-Damen drehten damit einen 0:1-Rückstand am Samstag mit zwei 6:3-Erfolgen noch in einen 2:1-Sieg in der Best-of-Three-Serie und holten für den Verband auch das Startrecht bei der Damen-WM 2014 in Saint John (New Brunswick, Kanada, 15. bis 23. März).

Wie der Welt-Curlingverband (WCF) am Rande des EM-Turniers in Stavanger bekannt gab, bedeutet die Qualifikation der DCV-Teams für die Weltmeisterschaften 2014 auch gleichzeitig bereits die Startberechtigung für das Olympia-Qualifikationsturnier für die Spiele in Pyeongchang (Korea). DCV-Sportdirektor Rainer Nittel: „Der Umstand ist für uns natürlich sehr wertvoll, gibt er dem Verband doch eine gewisse Planungssicherheit bis 2018!“

In der dritten und entscheidenden Partie des WM-Challengers konnten beide Teams kein einziges Mal mehr als einen Stein pro End schreiben. Das Team Schöpp musste im dritten End erstmals ein kleines Break hinnehmen, als Sanna Puustinen in der Lage war, einen Stein zur 2:1-Führung zu stehlen. Doch die Deutschen ließen sich nicht verunsichern: Im letzten End der ersten Spielhälfte gelang auch Schöpp ein Steal zur 3:2-Führung.
Und dann spielten die Deutschen es ganz clever, machten gut Druck, so dass sie im sechsten, siebten und achten End jeweils immer einen weiteren Stein stehlen konnten. Als Puustinen im neunten End bei Recht des letzten Steins nur einen Stein schreiben konnte und lediglich auf 3:6 verkürzte, waren die Partie und die Serie entschieden.
Trainer Rainer Schöpp: „Das ist gerade noch mal gut gegangen! Im eigentlichen EM-Turnier sind wir nie so richtig in einen Lauf gekommen. Geholfen hat uns am Ende, dass wir zum Challenger in die B-Halle wechseln mussten. Das Eis und die Steine haben uns irgendwie mehr gelegen!“
Auch seine Schwester Andrea war froh über den so positiven Ausgang des Turniers, bei dem ihr Team letztlich mit dem Klassenerhalt in der europäischen A-Division und der WM-Qualifikation mehr erreichte, als man zwischendrin erwarten konnte: „Eigentlich ist es ein Nachteil, wenn man zu solch einem Challenger in die Halle wechseln muss, in der der Gegner schon häufig gespielt hat. Aber wir sind da irgendwie besser zurechtgekommen. Das bringt natürlich schon einen gewissen Push für das Olympia-Qualifikationsturnier in Füssen. Besonders freut mich, dass sich die Arbeit mit dem Team in der Saisonvorbereitung jetzt auszahlt. Insbesondere Nicole Muskatewitz hat auf der Zwei super sicher gespielt und auch Corinna Scholz und Stella Heiß haben sich weiterentwickelt. Bei mir ist jetzt am Ende die Sicherheit wiedergekommen, die zwischendrin weg war!“