Herren-EM: Niederlage gegen starken Sven Michel
vom 25.11.2014
Die deutschen Curling-Herren um Skip Alexander Baumann haben ihr siebtes Vorrundenspiel der Europameisterschaft von Champéry gegen Titelverteidiger Schweiz knapp mit 4:6 verloren. Die DCV-Auswahl hielt gegen den Olympia-Teilnehmer über weite Strecken sehr gut mit, es war die offensivste Partie des bisherigen Turniers, mit jeweils immer vielen Steinen im Haus. Dafür hielt das Team Baumann das Match sehr lange offen und musste sich am Ende nur der Glanzleistung des Schweizer Skips geschlagen geben.

Bundestrainer Thomas Lips: „Man muss einfach respektieren, dass Sven Michel in diesem Spiel eine Top-Partie angeliefert hat. Von der Team-Performance her waren wir sogar um ein Prozent stärker – bei über 80 Prozent. Das ist hervorragend. Aber Sven Michel hat mit den letzten Steinen den Ausschlag gegeben. Das gehört auch zum Lehrgeld, dass wir hier zahlen. Von den Leistungen her sind wir Team Nummer vier oder fünf, aber die Resultate spiegeln das bisher noch nicht ganz wieder. Nun kommen zwei Spiele, auf die man sich freuen kann – gegen zwei der weltbesten Teams. Immerhin ist jetzt, zwei Runden vor Ende, der Abstieg bereits vermieden. Wir haben gegen Dänemark und Lettland gewonnen, so dass, selbst wenn diese noch zweimal siegen würden und am Ende auch drei Siege hätten, beide hinter uns bleiben müssten.“

Das DCV-Team spielte mit dem Europameister des Vorjahres von Beginn an auf Augenhöhe mit. Michel war es, der im dritten End den einzigen gestohlenen Stein bis zum Schluss-End verzeichnen konnte. Doch Alex Baumann hatte mit einem Zweierhaus im vierten End sofort die richtige Antwort parat und übernahm mit 3:2 wieder die Führung. Doch Michel reagierte ebenfalls sofort und konnte ebenfalls mit zwei Steinen für sich im fünften End die knappe 5:4-Pausenführung verbuchen.

Es blieb eng und spannend. Nach einem Nuller-End im sechsten, musste der Rastatter Skip des deutschen Teams im siebten End den ungeliebten einen Stein mitnehmen, um nicht zu riskieren, selbst weitere Punkte gestohlen zu bekommen. Der Vorteil des letzten Steins ging damit wieder an die Gastgeber über, und Sven Michel nutzte Ende des achten Ends eine kleine Ungenauigkeit Baumanns, um mit einem präzisen Draw weitere zwei Punkte zu verbuchen, so dass er erstmals mit zwei Zählern führte vor den Schlussends.


Im neunten End ließ der deutsche Skip bewusst die Chance aus, am Ende einen Stein zu schreiben, weil die Chance im zehnten End ohne eigenes Recht des letzten Steins einen Ein-Punkte-Rückstand aufzuholen, viel kleiner ist, als bei eigenem Recht des letzten Steins eventuell zwei zu schreiben. Doch Michels Team ließ auch in dem End nichts anbrennen, klärte immer wieder, wenn die Deutschen versuchten, ihre Steine im Haus „zu verstecken“. So blieb es bei der knappen Niederlage.

Am Mittwoch stehen nun mit dem Olympia-Vierten Norwegen und Olympiasieger Schweden noch zwei ganz schwere Gegner auf dem Programm fürs DCV-Team.
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