Einen Tag nach dem Sieg bei der B-Europameisterschaft und dem direkten Wiederaufstieg ins europäische Curling-Oberhaus ist dem deutschen Herrenteam auch noch die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2014 in Peking gelungen. Das Hamburger Team mit Skip John Jahr, Felix Schulze, Christopher Bartsch und Peter Rickmers, der in dieser Partie an Stelle von Sven Goldemann spielte, besiegte das lettische Nationalteam, den Achten der A-Europameisterschaft, auch im zweiten Challenger-Match mit 6:3, nachdem es schon am Freitagabend mit 7:2 die Oberhand behalten hatte. Damit beendete das Team Jahr die Best-of-Three-Serie vorzeitig.
Die deutschen Herren stellten die Weichen schon im zweiten End auf Sieg, als es gelang, drei Steine auf einmal zu schreiben. Diese Führung verwaltete man mit klugem und durch das gesamte Team sehr stabilem Spiel bis Mitte der zweiten Spielhälfte. Beim Stand von 4:1 stahl Jahr den Letten im achten End einen weiteren Stein, so dass es auch nichts ausmachte, dass Ritvars Gulbis im neunten End zwei Steine schreiben konnte. Denn nun machte John Jahr bei eigenem Recht des letzten Steins im Schluss-End alles klar.
„Ob wir selbst letztlich zur WM nach Peking fahren, ist ja noch gar nicht sicher“, sagte der deutsche Skip nach dem elften Sieg innerhalb von acht Tagen in Stavanger. „Dafür müssten wir ja im Frühjahr wieder deutscher Meister werden. Aber darum ging es uns auch nicht. Für uns war wichtig, das deutsche Curling wieder in der europäischen A-Division und bei der WM zu positionieren. Das ist ganz wichtig für den Verband und auch als motivierendes Signal an den Curling-Nachwuchs! Dieses Turnier war sicherlich genau die richtige Einstimmung auf den Olympia-Qualifier in zehn Tagen in Füssen, auch wenn die Gegner dort noch einmal eine Klasse stärker sind als die meisten hier in Stavanger. Aber einen Lauf von elf Siegen in elf Spielen sagt ja auf jeden Fall aus, dass wir einiges richtig gemacht haben! Wir haben eine unglaubliche Routine für unseren Gameplan entwickeln können – wie wir agieren, wenn wir zurück oder in Führung liegen.
DCV-Sportdirektor Rainer Nittel sagte: „Mich freut es, dass die Jungs sich selbst ein Stück weit belohnen konnten! Die intensive Vorbereitung seit dem Sommer scheint sich auszuzahlen. Wir haben hier einen guten Schritt gemacht. Doch für die sportliche Zukunft des deut-schen Curlings ist die Olympia-Qualifikation das noch wichtigere Turnier, denn daran ist die Förderung für den nächsten olympischen Zyklus gebunden.“