Gegen Japan musste das deutsche Damenteam am frühen Mittwochmorgen kanadischer Zeit bei der WM in Swift Current die fünfte Niederlage im achten Vorrundenspiel hinnehmen. Das Überraschungsteam dieser WM, das schon zuvor mit 5:2-Siegen vorn um die Play-off-Teilnahme mitspielte, unterstrich mit ebenso aggressivem wie höchst präzisem Spiel seine blendende Form und kaufte den Deutschen mit einem Viererhaus im zweiten End schon sehr früh den Schneid ab.

Auch die Kommentatoren der Live-Übertragung des Welt-Curlingverbandes WCF bescheinigten der jungen deutschen Mannschaft gar kein schlechtes Spiel in den beiden Eröffnungsends, aber Japan war einfach noch eine Klasse besser. Symbolisch war die Aktion zum Ende des zweiten Ends, als die japanische Skip nach einem missglückten Take-out-Versuch von Daniela Driendl einen einfachen Stein für ein Dreierhaus hatte, aber die risikoreichere Variante eines Splits wählte, um einem vor dem Haus liegenden Stein als Vierten noch mit hineinzuspielen. Das gelang unter Beifall des kundigen Publikums im WM-Stadion und lud dem DCV-Team natürlich einen ordentlichen Rucksack auf für die weiteren Ends.
Im vierten End hatte Driendl eine Chance für zwei Steine, aber ihr Draw curlte zu stark, so dass nur ein Punkt aufs Scoreboard kam. Japan machte ein nahezu perfektes Spiel, während die Deutschen nun auch beeindruckt schienen von der Dominanz der Asiatinnen. Als im vierten End ein Dreierhaus von Fujisawa realisiert werden konnte, war die Partie bereits entschieden.
„Wir haben das Spiel jetzt kurz besprochen und haken es einfach ab!“, so Bundestrainer Thomas Lips. „Japan hat wirklich bärenstark gespielt – das muss man anerkennen! Jetzt gilt unser ganzer Fokus den USA im Spiel heute Abend!“ Die Amerikanerinnen sind direkte Konkurrenz im Rennen um den angestrebten 8. Platz bei dieser WM.