DCV-Team beendet die WM auf Platz zehn
vom 25.03.2016
Im letzten Vorrundenspiel der Weltmeisterschaft im kanadischen Swift Current konnten die deutschen Damen nicht noch einmal den Schalter umlegen, wie Bundestrainer Thomas Lips es gehofft hatte. Trotz guter Ausgangslage, als man mit Recht des letzten Steins bei 3:3 ins siebte End ging, brach das deutsche Quartett zum Ende hin ein, verlor letztlich dann klar mit 4:8. Damit blieb am Ende Platz zehn im Endklassement, was zwar einen Platz über der Rangierung im Verhältnis aller Teams in der Weltrangliste ist, aber zwei Plätze unter dem vorgenommenen Turnierziel Rang acht.

„Man muss schon sagen, dass der zehnte Rang eine Enttäuschung ist, weil in den Spielen gegen Italien, USA und Dänemark mehr drin gewesen ist. Mit dem Optimum von sechs Siegen hätten wir Platz sechs erreichen können. Aber es hätte auch sein können, dass wir mit weniger Punkten dastehen, denn Siege gegen Korea und Schweden sind absolut nicht normal bei so einer WM. Der zehnte Platz zeigt daher so ein wenig auf, wo wir stehen. Es ist schade, dass wir es nicht fertig bringen, uns für jedes Spiel neu zu resetten. Es muss ja nicht jeder Einzelne immer Top-Leistung bringen – das geht gar nicht – aber die komplette Teamleistung sollte auf einem verlässlichen Level sein. So gehen wir in die WM 2017 mit der Aufgabe, etwa Platz sechs zu erreichen, um die direkte Qualifikation für Olympia 2018 zu schaffen und nicht ins Qualifikationsturnier zu müssen. Wenn wir sehen, dass das hier möglich gewesen wäre, können wir das als Positivum mitnehmen. Auch der Auftritt unserer jungen Debütantin Maike Beer, die ja zu Turnierbeginn etliche Spiele für die verletzte Marika Trettin bestritten hat, war aller Ehren wert. Und auch wenn Platz zehn heißt, dass wir unser Ziel nicht erreicht haben, bin ich trotzdem stolz darauf, Bundestrainer dieser Mannschaft zu sein. Da ändert die Platzierung nichts dran. Wir müssen nach der Analyse im Frühjahr halt schauen, an welchen Rädchen wir noch drehen können, um mehr Kontinuität im Spiel zu erreichen.“

Die deutschen Curlerinnen gingen ohne Recht des letzten Steins in diese letzte Vorrundenpartie. Bis zum dritten End gab man den Däninnen keine Chance, mehr als einen Stein zu schreiben, so dass es nach wie vor 0:0 stand. Dann konnte Lene Nielsen allerdings zwei Steine schreiben, doch Daniela Driendl konterte das im vierten End bereits und als die Deutschen dann sogar den ersten Stein der Partie stahlen, ging man mit einer 3:2-Führung in die Halbzeit.
Es lief auch im sechsten End alles nach Plan: Dänemark war gezwungen, einen Stein zu schreiben, so dass die Situation vor den vier letzten Ends mit dem „Hammer“ alle Chancen eröffnete. Und das Set-up im siebten End war erst einmal prima. Lange Zeit lag das DCV-Team mit zwei Steinen shot. Zwar konnte Nielsen die Gefahr mit ihrem letzten Stein abwenden, so dass sie mit drei Steinen im Haus lag, aber es wäre für Daniela Driendl mit einem einfachen Draw möglich gewesen, selbst einen Punkt aufs Scoreboard zu bringen.
Doch dieser Stein war überpaced, lief komplett durch. Ein Blackout der deutschen Skip, der natürlich passieren kann, aber sie zum ungünstigsten Zeitpunkt traf. Denn so stand es plötzlich 3:6, statt des möglichen 5:3, was auch dazu führte, dass der Faden nun gänzlich riss. Dänemark stahl im achten End zwei Steine und führte die Vorentscheidung herbei. Daran änderte auch der eine Punkt fürs DCV-Team in End neun nichts mehr.

Den Weg in die Play-offs, die nun am heutigen Karfreitag starten, schafften letztlich die Schweiz und Japan mit 9:2-Siegen sowie Russland und Gastgeber Kanada mit 8:3-Erfolgen. Schottland verpasste als Fünfter den Sprung ins Halbfinale ebenso wie die USA (6.), Korea (7.), Dänemark (8.) und Schweden (9.). Hinter dem DCV-Team landeten Finnland und Italien mit 1:10-Siegen auf den Plätzen elf und zwölf.
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