DCV-Senioren beenden WM auf starkem vierten Platz

vom 01.05.2017
Die deutschen Curling-Senioren haben bei den Weltmeisterschaften im kanadischen Lethbridge am Ende nur knapp das Treppchen verpasst und so für das beste internationale Resultat des Deutschen Curling-Verbandes in diesem Jahr gesorgt. Nachdem man sich im Viertelfinale eindrucksvoll gegen Australien durchgesetzt hatte, musste man sich in der Vorschlussrunde allerdings erneut den späteren Weltmeistern aus Schweden geschlagen geben. Im kleinen Finale gegen Irland war der Gegner ebenfalls etwas stärker, sodass am Ende ein starker vierter Rang zu Buche stand.Die Australier um Skip Hugh Millikin begannen das Viertelfinale sehr offensiv, doch am Ende nutzte das deutsche Quartett den Hammer im ersten End dank sehr guter Draws zu einem Dreier-Haus zum Auftakt. Auch im zweiten Spielabschnitt kamen die Legesteine der DCV-Senioren gut, sodass die Aussies weder mit Takeouts noch mit Freezes für Gefahr sorgen konnten und am Ende einen offenen Takeout treffen mussten, um wenigstens einen Stein zu schreiben. Deutschland kontrollierte das Geschehen in dieser Phase beinahe nach Belieben. Australien lag zwar zwischenzeitlich mit zwei Steinen shot, doch Uwe Saile konterte hervorragend, entfernte beide, sodass Deutschland plötzlich mit vier Steinen näher am Zentrum lag. Millikins Draw passte nicht genau, sodass Saile mit einem Takeout das Vierer-Haus im dritten End perfekt machte und dabei noch Pech hatte, dass der letzte Stein noch aus dem Haus lief. Mit 7:1 ging es in das vierte End, in dem Australien dann aber aufgrund einige Fehlsteine und Konzentrationsschwächen der DCV-Curler um zwei verkürzen konnte. Somit stand es zur Halbzeit 7:3.
Mit cleveren Draws hielt das deutsche Team auch im fünften End den Druck aufrecht. Australien hielt zwar gut dagegen, hatte aber Pech, dass Millikins letzter Stein zum Takeout mit aus dem Haus lief, sodass Saile mit einer gelungenen Draw über außen weitere drei Steine schreiben konnte. Mit 10:3 war die Partie vorentschieden, sodass Deutschland das sechste End defensiv begann und die ersten Steine durch das Haus spielte und darauffolgend die australischen Guards sicher entfernte. Schlussendlich zwang man Australien dazu, mit einem Takeout einen Stein zu schreiben. Das Team von down under beendete anschließend die Partie mit dem Handschlag.
Im Halbfinale ging es erneut gegen Titelverteidiger Schweden. Die Deutschen fanden schnell ins Spiel und zwangen die Skandinavier im Auftaktend zu einem klassischen Steinetausch. Nach einem misslungenen schwedischen Clearing lag allerdings Deutschland dreifach, doch mit einem starken Triple-Takeout verhinderten die Favoriten den Fehlstart und schrieben zumindest einen Stein. Auch Deutschland punktete anschließend mit etwas Pech nur einfach. Ein gelungener Hit&Roll; genau hinter die Guard brachte Schweden im dritten End die Oberhand. Die Deutschen konnten im Verlauf nur einen shot liegenden Stein abspielen, sodass die Skandinavier um Skip Mats Wranaa am Ende zu einem Zweier-Haus nachlegen konnten. Schweden bestimmte nun das Geschehen und setzte das DCV-Team unter Druck, profitierte von ein paar zu ungenauen Steinen und zwang das deutsche Team im vierten End zu einem schwierigen Hit&Roll;, der aber kam und zumindest einen Stein einbrachte.
Schweden blieb aggressiv im Spiel, erhöhte die Führung mit einem erneuten Zweier-Haus im fünften End und zwang das DCV-Team mit sicheren Takeouts und genauen Draws am Ende dazu, mit einem Takeout nur einen Stein schreiben zu müssen. Scheinbar ließ die Konzentration der Deutschen nun weiter nach. Schweden platzierte sich zumeist besser, sodass am Ende fünf gegnerische Steine im Haus lagen. Glücklicherweise traf der Takeout von Wranaa den deutschen Stein nicht optimal und rollte raus, sodass am Ende die Schadensbegrenzung mit zwei Steinen für Schweden zum 7:3 gelang. Als im Schlussend der erste Draw der Deutschen zu lang geriet und die Schweden danach das Takeout-Spiel begannen, gaben sich Uwe Saile und Co. vorzeitig geschlagen.
Im Spiel um Platz drei entwickelte sich schnell ein Duell auf Augenhöhe. Deutschland wollte mit dem Hammer das erste End eigentlich nullen, aber der Takeout blieb im Haus liegen. Irland lag im offensiv geführten zweiten Spielabschnitt mit drei Steinen shot, als Uwe Saile seinen letzten Stein perfekt in den Vier-Fuß-Ring legte. Der letzte Draw der Iren geriet zu kurz und Deutschland stahl damit einen Stein. Im dritten End brachten sich die DCV-Senioren selbst in Bedrängnis, als man den eigenen shot liegenden Stein abspielte und Irland plötzlich mit zwei Steinen besser lag. Saile konnte das allerdings mit einem Double-Takeout wieder bereinigen, doch die Iren brachten sich mit einem einfachen Takeout erstmals auf das Scoreboard. Im vierten End kamen die Iren stark auf, lagen zwischenzeitlich in einem vollen Haus vier Mal shot. Deutschland konnte mit einem Raise nur noch Schadenbegrenzung betreiben und reduzierte die Anzahl der irischen Shots auf zwei Steine.
Das deutsche Quartett glich mit etwas Glück im fünften End die Partie zum 3:3 aus, obwohl zwischendurch sogar die Chance auf ein Viererhaus bestanden hatte. Stattdessen verpasste es jedoch wegen einiger zu kurz gespielter Draws im sechsten Durchgang, sich in eine bessere Position zu bringen. Die Iren hatten da das bessere Händchen, und am Ende gelang es nicht, einen Draw über außen in den Vier-Fuß-Ring zu legen und den Iren doch noch die zwei Steine zu verwehren. Die Luft war danach irgendwie raus beim deutschen Team. Während die Iren Stein um Stein platziert legte, trafen die deutschen Steine immer weniger ihr Ziel, was die Gegner geschickt auszunutzen wussten, alle deutschen Steine entfernte und selbst für vier Steine lagen. Immerhin gelang mit einem Draw am Ende die Schadensbegrenzung, aber die Iren hatten einen Stein zum 6:3 gestohlen. Ein letztes Aufbäumen im achten und letzten End brachte nichts mehr ein, sodass das End nicht mehr zu Ende gespielt werden musste und am Ende die Iren über Bronze jubelten.
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