Herren-WM: Drei Niederlagen in Folge
vom 06.04.2017
Das deutsche Herrenteam kann die – ohnehin ja schon vorher sehr geringe Chance auf die direkte Olympia-Qualifikation für Pyeongchang – nach drei Niederlagen am Stück bei der WM in Edmonton endgültig abhaken. Nach der erwarteten Niederlage gegen Top-Favorit Kanada, verlor das Team um Skip Alexander Baumann in der Nacht zu Donnerstag erst mit 5:8 gegen die USA und konnte dann die Chance, bei 7:7 mit Recht des letzten Steins im Extra-End gegen Norwegen zu gewinnen, ebenfalls nicht nutzen. Das DCV-Team liegt damit vor den letzten beiden Partien gegen Russland und Schottland auf Platz zehn.

Dabei verliefen beide Partien unterschiedlich. Gegen die USA war es die Anfangsphase, die überhaupt nicht nach dem Geschmack der Deutschen war. Trotz Hammers konnte Alex Baumann erst im dritten End punkten – und das nur einfach. Da hatte John Shuster bereits einen Stein gestohlen im zweiten End und der erfahrene US-Amerikaner legte im vierten End gleich zwei Punkte nach. Zwar konnten dann auch die Deutschen direkt vor der Halbzeit ein Zweierhaus realisieren, aber das sollte das einzige in der Partie bleiben.
Shuster hatte die besseren Antworten, erhöhte im sechsten End mit auf 5:3 und setzte das DCV-Team so gut unter Druck, dass Alexander Baumann im nächsten End nur mit einem guten Double-Take-out Schlimmeres verhindern konnte und einen Stein schrieb. Ein Dreierhaus der USA im achten End – auch begünstigt durch Schwächen bei den letzten vier deutschen Steinen – brachte schließlich die Entscheidung im achten End. „Die US-Amerikaner waren in diesem Spiel einfach zu stark – das muss man anerkennen“, so Thomas Lips. „Die sind nicht umsonst jetzt wieder auf Halbfinalkurs. Vor allem auf den Positionen drei und vier waren sie bärenstark.“

Gegen Norwegen war es umgekehrt. Die Deutschen begannen gut, spielten aggressiv und konnten gleich einen Stein stehlen. Es gab dadurch ein völlig offenes Spiel, das beim Stand von 5:5 bis ins neunte End ging. Dort realisierten die Deutschen ein Zweierhaus und gingen so mit Vorsprung ins Schluss-End. Hier wurde etwas zu sehr auf Sicherheit gespielt und es klappte im Aufbau nicht vollständig. Baumann hatte zwar die Chance, mit dem letzten Stein alles zu klären, aber es fehlte letztlich ein Zentimeter. Somit zwangen die Norwegen das DCV-Team ins Extra-End, in dem das gesamte deutsche Team nicht ablieferte.
„Alex hatte am Ende schon gar keine Chance mehr. Der Stein, den er versuchen musste, klappt einmal von tausend Versuchen“, so Bundestrainer Thomas Lips. „Die Leistung in diesem End ist für mich unerklärlich. Und das ist so schade, denn mit dem dritten Sieg hätte man mit Oberwasser gegen Russland antreten können. Dann wäre vielleicht am Ende Platz acht herausgesprungen. So ist Platz zehn schon fast zementiert.“
TERMINE
2017
06. Oktober
World Mixed Championship
in Champéry (SUI)
17. November
European Curling Championships
in St. Gallen (SUI)
09. Februar
Olympische Winterspiele 2018
in PyeongChang (KOR)
www.curlingticket.de